BDR gewinnt Silber in St. Wendel
Zehn Jahre nach Walbrzych (Polen), wo Deutschland die erste und einzige Medaille im Team Relay bei einer Europameisterschaft gewann, stand wieder ein deutsches Quartett auf dem Podium: Moritz Milatz (Elite Männer), Helen Grobert (U23 Frauen), Ben Zwiehoff (U23 Männer) und Tobias Eise (Junioren Männer) gewannen in St. Wendel die Silbermedaille hinter Frankreich und vor Italien.

 „Wieder Silber, echt klasse. Ich fühle mich an 2004 erinnert, damals waren wir auch so eine Verlegenheits-Staffel. Bei der Hälfte der Runde habe ich den schwedisItalienen Junior erreicht und dann am letzten Anstieg die Spanierin. Die hatte Defekt, aber es hätte sicher auch so gereicht. Frankreich, das war schon gelaufen, da hatte ich keine Chance mehr“, sagte Moritz Milatz nach dem Rennen. 


Schon U23-Fahrer Ben Zwiehoff, der den Staffelwettbewerb für Deutschland begann, war bärenstark unterwegs, ließ sogar den dreifachen Europa-Champion José Hermida hinter sich. Dann allerdings verlor er durch einen Hinterradschaden (ihm war das Hinterrad herausgerutscht) 30, 40 Sekunden, fand aber schnell wieder seinen Rhythmus und übergab an Junior Tobias Eise, der seine Aufgabe ebenfalls gut erfüllte. „Richtig geil, damit hätte ich nie gerechnet. Es hat sich gelohnt, dass ich ruhig geblieben bin, als mir das Hinterrad raus gefallen ist. Super Job von allen meinen Kollegen. Ich habe mich super gut gefühlt und bis zu dem Malheur war ich vor José Hermida und direkt hinter Emil Lindgren“, freute sich Zweihoff über das tolle Abschneiden des deutschen Quartetts. Und Junior Tobias Eise ergänzte: „Super geil. Nach den Ausfällen von Christian und Adelheid hatten wir überhaupt keinen Druck mehr. Man sagte uns, Top 5 wäre gut.“ 


 Stark war auch Starterin Nummer 3, U23-Fahrerin Helen Grobert, unterwegs, die den Abstand zu der vor ihr liegenden Elite-Fahrerin Alexandra Engen aus Schweden konstant halten konnte und auf einem guten vierten Platz liegend (hinter Spanien, Frankreich und Schweden) an Moritz Milatz übergab. „Ich habe versucht alles raus zu holen. Bei der Hälfte der Runde musste ich ein bisschen raus nehmen, dann kam Alexandra Engen von hinten und ich habe mir gesagt, dran bleiben, so lange es geht. Im letzten Anstieg hat sie mich dann abgehängt“, so Grobert im Ziel. 


Moritz Milatz fuhr dann eine überragende letzte Runde fuhr und Spanien und Schweden hinter sich ließ und sich auf den zweiten Platz schob. Die starken Franzosen konnte Milatz nicht mehr stoppen, aber Silber war der deutschen Equipe sicher. Bronze ging an Titelverteidiger Italien, die wiederum Schweden auf den vierten Platz verdrängten.


Die Franzosen waren in St. Wendel eine Klasse für sich: Schon in der ersten Runde  lag U23-Fahrer Jordan Sarrou an zweiter Stelle, dicht hinter den da noch führenden Schweden, die mit Emil Lindgren wie Spanien einen Elitefahrer als ersten Starter ins Rennen schickte.


Die spanische Taktik schien auch zunächst aufzugehen: José Hermida, dreifacher Europa-Champion, legte ein hohes Tempo vor und führte sein Team bald an die Spitze. 1: 30 Minuten betrug der Vorsprung auf Frankreich vor dem letzten Wechsel, doch dann übernahm Maxime Marotte für Frankreich den Staffelstab und jagte nach vorn. Die spanische Schlussfahrerin Rocio Martin konnte dieses Tempo nicht halten und fiel weit zurück. Spanien schaffte es am Ende nicht, sich unter den Top-Ten zu platzieren und wurde nur 14.  Und Frankreich, die 2012 und 2011 den Titel Italien überlassen mussten, holte ihn sich nach dem letzten Triumph in 2011 wieder zurück.


Die Variante, den männlichen Elitefahrer an den Schluss zu setzen, war die bessere Wahl, jedenfalls hatten fünf der sechs Erstplatzierten so ihre Staffel besetzt.

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