Der Vierer startete in der Besetzung Franziska Brauße, Lisa Klein, Mieke Kröger und Laura Süßemilch. Brauße, Klein und Kröger holten zusammen mit Lisa Brennauer, die in Glasgow nicht dabei war, Gold bei den Olympischen Spielen in Tokio. Ersatzfahrerin Laura Süßemilch kam bei WM und EM zum Einsatz, wo der Vierer ebenfalls erfolgreich war. So eingespielt, hatte die Konkurrenz in Glasgow keine Chance.
In der Qualifikation fuhr der Vierer in 4:16,096 Minuten Bestzeit, auch in der ersten Runde war niemand schneller als die vier Deutschen, die dort mit 4:12,808 Minuten eine Sekunde schneller waren als Frankreich. Im Finale lief es ebenfalls perfekt. Das Quartett rauschte wie auf Schienen zum Sieg.
„Sie haben es sehr gut umgesetzt und drei sehr gute Läufe hingelegt,“ lobte Bundestrainer Korff. Auch wenn die Zeiten im Vergleich zu Tokio schwächer waren. „Aber das darf man nicht vergleichen“, sagt Korff, „in Tokio waren die Bedingungen gigantisch.“ Weil Brennauer fehlte, hatte Korff den Vierer umgestellt. Lisa Klein übernahm die Position zwei, die sonst Brennauer innehat, Laura Süßemilch fuhr auf drei, Kröger auf vier. Anfahrerin war wie immer Franziska Brauße. Der Erfolg des bundesdeutschen Vierers ruft die Konkurrenz auf den Plan. „Einige Nationen versuchen uns zu kopieren, fahren längere Führungen“, erkannte Korff beim Nations-Cup in Glasgow. Vor allem die Franzosen seien stärker geworden. Sie haben im Oktober die WM im eigenen Land und in zwei Jahren sind sie Gastgeber der Olympischen Spiele.
Das deutsche Quartett blickt aber zunächst einmal auf einen der Höhepunkte des Jahres. Und das sind die European Championships im August in München, wo der Olympia-Vierer vor heimischer Kulisse auf Siegkurs steuern will.
„Wir sind superhappy mit unserem Auftritt. Im WM-Trikot zu fahren, ist natürlich eine große Freude und Ehre. Und natürlich freuen wir uns, unsere Erfolgsserie aus dem Vorjahr fortsetzen zu können,“ sagte Mieke Kröger. Und Teamkollegin Franziska Brauße meinte nach dem Finale: „Ich kam über den Tag immer besser in Tritt. Morgens hatte ich noch Probleme am Start, aber von Lauf zu Lauf lief es besser und im Finale perfekt.“ Das fand auch Lisa Klein: „Es waren perfekte Läufe und es hat eine Menge Spaß gemacht.“
Das Kleine Finale um Bronze entschied Italien (4:14,423) gegen Frankreich (4:16,912) für sich.
In der 4000-m-Mannschaftsverfolgung der Männer siegte Frankreich vor Großbritannien und Dänemark. Der BDR-Vierer startete erstmals in der Besetzung Benjamin Boos, Tobias Buck-Gramcko, Nicolas Heinrich und Theo Reinhardt und belegte den fünften Platz. Bundestrainer Tim Zühlke musste kurzfristig den Leipziger Felix Groß ersetzen, der am Sonntag bei Paris-Roubaix stürzte und sich an der Schulter verletzte.
Im Teamsprint der Männer fuhren Max Dörnbach, Nick Schröter und Marc Jurczyk auf Platz fünf. Das Trio war gut ins Turnier gestartet, fuhr in der Qualifikation mit 43,369 Sekunden die drittschnellste Zeit. In der nächsten Runde musste sich die Mannschaft, in der Joachim Eilers anstelle von Marc Jurczyk eingesetzt wurde, aber Polen geschlagen geben und kam nicht in die Medaillenränge.
Im Teamsprint der Frauen war keine deutsche Mannschaft am Start. Im Einzelsprint unterlag Pauline Grabosch im Achtelfinale der Polin Paulina Petri, Alessa-Catriona Pröpster wurde von der Französin Mathilde Gros geschlagen.
Der Vierer auf dem Weg zum Sieg. Foto: BDR (nur im Rahmen der Berichterstattung von Glasgow kostenfrei nutzbar)