Teamsprinterinnen fahren auf Platz vier
Am ersten Tag der Bahn-Weltmeisterschaften in Ballerup in Dänemark gab es wie erwartet keine Medaillen für den BDR, dafür überzeugten die jungen Nachwuchssportler mit guten Platzierungen. Die Teamsprinterinnen belegten im Kleinen Finale sogar Rang vier.
Die Teamsprinterinnen am Start.Foto: BDR

Im Teamsprint der Frauen stand ein Erfolgstrio viermal in Folge ganz oben auf dem Siegerpodest. Aber Lea Friedrich, Emma Hinze und Pauline Grabosch haben sich nach den Olympischen Spielen zurückgezogen, um nach den körperlich und mental anstrengenden Vorbereitungen auf Paris wieder Kraft zu tanken und traten zur Titelverteidigung nicht an.  So kamen Clara Schneider (Track Team Brandenburg), Lara-Sophie Jäger und Alessa-Catriona Pröpster (beide Bahn-Rad-Team Rheinland-Pfalz) zum Einsatz. Alle Drei waren schon bei früheren internationalen Veranstaltungen erfolgreich, standen aber seit dem Nationencup in Milton erst das zweite Mal gemeinsam am Start und boten eine starke Leistung.

„Nein, wir waren alle Drei mit der Quali nicht zufrieden,“ sagte Clara Schneider, die zu Saisonbeginn schon bei der Elite-EM in Apeldoorn eingesetzt war, nach der Quali. Schneider fand in Ballerup: „Wir sind von Milton andere Zeiten gewöhnt“. Aber als das Trio es ins Kleine Finale schaffte war auch Schneider wieder froh: „Ich hätte nicht gedacht, dass wir drei Läufe fahren würden und freue mich sehr, dass wir sie bekommen konnten. Hier im kleinen Finale fahren zu können, war eine große Ehre für uns.“

„Für die Kürze der Zeit, die uns zur Vorbereitung blieb, haben wir das Beste draus gemacht,“ zeigte sich Pröpster doch noch versöhnlich und freute sich über den guten vierten Platz. „Das war mehr als wir erwarten konnten.“

In der Qualifikation fuhr das Trio in 48,217 Sekunden auf den fünften Rang, traf in der nächsten Runde auf China, wo die Chinesin Guo Yufang stürzte und das Duo aus Asien ausschied. So musste das deutsche Trio allein auf die drei Runden, fuhr 48,396 Sekunden und kam damit ins kleine Finale um Bronze. Dort unterlagen Schneider, Jäger und Pröpster dem Team aus Australien und beendeten das Turnier auf dem vierten Platz. Das war ein starkes Ergebnis für die jungen Sprinterinnen.

„Ich bin noch nicht da, wo ich hin will, aber es ist wichtig, diese Erfahrung mitzunehmen,“ sagte Lara-Sophie Jäger, die erst durch die kurzfristige Absage von Lea Friedrich zum Einsatz kam. Das war vor drei Wochen und da steckte sie mitten in einer Prüfung der Polizeischule in Kienbaum. Und jetzt wurde sie bei ihrer ersten Elite-WM gleich Vierte im Teamsprint. „Wir haben als Team wirklich eine gute Performance geboten,“ freute sie sich über das erfolgreiche Abschneiden in Ballerup.

Bei den Männern gingen Olympia-Starter Luca Spiegel (Bahn-Rad-Team Rheinland-Pfalz) sowie der erst 18-jährige Pete-Collin Flemming und Nik Schröter (beide Track Team Brandenburg) an den Start und schafften als Achte den Sprung in die nächste Runde, wo Henric Hackmann für Flemming eingesetzt wurde. Dort traf das Trio auf die erfolgreichen Niederländer um den 13-fachen Weltmeister und fünffachen Olympiasieger Harrie Lavreysen. Gegen dieses Trio hatten sie keine Chance und belegten am Ende Rang sieben.

„Wir können sehr zufrieden sein, es mit diesem neuen Team soweit geschafft zu haben,“ befand Luca Spiegel nach dem Turnier. „In dieser Konstellation sind wir noch nie gefahren. Der zweite Lauf war deutlich besser als der erste.“

Auch Henric Hackmann war zufrieden mit seiner ersten Elite-WM: „Das war meine erste WM und das erste Mal auf dritter Position. Ich habe noch Probleme hinter Luca zu fahren, aber da müssen wir einfach noch ein bisschen üben.“

Neben den Entscheidungen im Teamsprint konnten sich die Verfolger für die nächste Runde qualifizieren. Das BDR-Quartett der Frauen mit den Olympiasiegerinnen Franziska Brauße (CERATIZIT-WNT Pro Cycling Team), Lisa Klein und Mieke Kröger (RV Teutoburg Brackwede) sowie Weltmeisterin Laura Süßemilch (Hess Pro Cycling) fuhr in 4:16,823 Minuten die drittschnellste Zeit und trifft morgen in der nächsten Runde auf Italien. Der Sieger dieser Begegnung fährt um Gold.

Qualifikations-Schnellste waren die Britinnen, die die 4000 m in 4:11,868 Minuten zurücklegten.

„Wir sind zufrieden,“ meinte Mieke Kröger nach der Quali. „Italien war schwer einzuschätzen, aber die Zeit, die wir gefahren sind, war das, was wir uns vorgenommen hatten,“ sagte Bundestrainer André Korff.

Bei den Männern waren Benjamin Boos (rad-net Oßwald), Felix Groß (rad-net Oßwald), Ben-Felix Jochum (Lotto Kern-Haus-PSD Bank) und Bruno Kessler (rad-net Oßwald) in der Qualifikation mit der fünftschnellsten Zeit unterwegs. Das Quartett fuhr die 4000 Meter in 3:56,948 Minuten und qualifizierte sich locker für die nächste Runde am Abend, wo es gegen China antrat und diese mit fünf Sekunden Vorsprung besiegte. Damit fährt der Vierer morgen gegen Japan um Bronze.

 

 

 

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