Auf den Spuren von Vogel und Levy
Der erfolgreichen Bahn-EM in Portugal sollen gute Resultate bei der WM in Südkorea folgen. Voller Optimismus startet der BDR zu den Titelkämpfen nach Gwangmyeong unweit von Seoul in Südkorea. Im letzten Jahr konnte der BDR drei WM-Titel mit nach Hause nehmen, dazu eine Silber- und eine Bronzemedaille.

Nach Gold bei der EM in Anadia/Portugal sollen Doreen Heinze (Erfurt) und Emma Hinze (Kaiserslautern) auch bei der Junioren-WM in Seoul für Furore sorgen. Vor allem im Teamsprint dürften die Medaillenchancen wieder am größten sein, glaubt Bundestrainer Jörg Winkler. „Bei den Junioren weiß man nie so genau, was die anderen Nationen machen. Aber wir können im Teamsprint optimistisch sein“, sagte Winkler. „Beide haben aber auch das Leistungsvermögen, um im Einzel um die Medaillen hinzufahren.“

Beide Sportlerinnen haben sich in den vergangenen Wochen gegenseitig angespornt. Hinze (Winkler: „Ein ungeschliffener Diamant“) tauchte vor einem Jahr erstmals auf der Bahn auf, inzwischen ist die 16-Jährige von Langenhagen an das Sportgymnasium in Kaiserslautern gewechselt und soll unter Frank Ziegler die nächsten Schritte machen. Auch Heinze suchte nach Querelen in Cottbus eine neue Herausforderung und fand in Erfurt ein neues Umfeld, das auch die 18-Jährige vor ihrer zweiten JWM befügelt hat. Beide sind die großen Hoffnungsträger, wenn einmal die Aera Welte/Vogel, die hoffentlich noch lange anhalten möge, zu Ende geht.

„Ihre Fähigkeiten passen gut zusammen. Doreen fährt gut an, Emma hat das Stehvermögen“, sagt Winkler, der beiden zutraut, mittelfristig die große Lücke im Frauen-Sprint hinter den Olympiasiegerinnen und dreifachen Weltmeisterinnen Miriam Welte (Kaiserslautern) und Kristina Vogel (Erfurt) zu schließen.

Bei den Junioren muss Winkler nach dem Rücktritt von Patryk Rahn (Cottbus/WM-Dritter 2013 Teamsprint Junioren) und Ivan Turkov (Cottbus/noch keine deutsche Staatsbürgerschaft) auf zwei Top-Fahrer verzichten. Udo Scheinpflug (Chemnitz), Moritz Meißner (Cottbus), Aaron Reiß (Stelzenberg) und Dirk Grottker (Friesenheim) – alle aus dem jüngeren Jahrgang – sind aber auch bei der WM wie schon bei der EM „für Überraschungen gut“, sagte Winkler.

Im Ausdauerbereich hat der BDR einen Titelverteidiger nominiert: Manuel Porzner gewann 2013 in Glasgow Gold im Scratch. Der deutsche Omniumsmeister aus Ansbach möchte in Korea wieder aufs Treppchen. „Er ist natürlich gesetzt“, sagt Bundestrainer Helmut Taudte. „Aber wir werden taktisch umstellen müssen. Die Konkurrenz kennt ihn inzwischen, daher wird es schwerer für ihn, eine Medaille zu holen.“ Porzner steht neben Marcel Franz (RSC Cottbus), Jasper Frahm (RSC Cottbus) und  Leo Appelt (BG Langenhagen) im Aufgebot des Vierers. Vom letztjährigen Vierer ist nur Marcel Franz übrig geblieben. „Da wir nicht an den Europameisterschaften teilgenommen haben, sondern uns konzentriert auf die WM vorbereiteten, fehlt uns eine Standortbestimmung. Aber wir haben eine gute Truppe und fahren optimistisch nach Korea“, sagt Taudte. Die Junioren haben die zehn Tage vor dem Abflug in Cottbus auf der Zementbahn trainiert und trafen dort auf ähnliche Bedingungen wie jetzt bei der WM.

In der Einerverfolgung setzt Taudte auf Frahm und Appelt. „Appelt ist einer unserer Leistungsträger. Ich bin froh, dass er auf der Bahn geblieben ist“, sagt der Bundestrainer, der dem herausragenden Sportler aus Langenhagen in Seoul viel zutraut.

Im weiblichen Bereich fehlt Omniums-Weltmeisterin Anna Knauer, da sie in die höhere Altersklasse gewechselt ist. Hoffnungsträgerin ist diesmal die Pfälzerin Lisa Klein, die in sehr guter Form die Reise nach Korea angetreten ist.

 

Das BDR-Aufgebot:

Ausdauerbereich männlich: Marc Jurczyk (RSG Böblingen), Manuel Porzner (RSG Ansbach), Marcel Franz (RSC Cottbus), Jasper Frahm (RSC Cottbus), Moritz Malcharek (RSV Werner Otto Berlin), Leo Appelt (BG Langenhagen)

Ausdauerbereich weiblich: Lisa Klein (Edelweiß Kandel), Laura Süßemilch (RSC Biberach), Sofie Mangertseder (RV Niedereschach), Alina Lange (VCS Köln), Michaela Ebert (RV Plauen)

Kurzzeit männlich: Aaron Reiß (RSC Stelzenberg), Dirk Grottker (RC Friesenheim), Udo Scheinpflug (Chemnitzer PSV), Moritz Meißner (RSC Cottbus)

Kurzzeit weiblich: Doreen Heinze (Turbine Erfurt), Emma Hinze (RSC Stelzenberg)

Delegationsleitung: Günter Schabel

Trainer: Jörg Winkler (Kurzzeit), Helmut Taudte, Ingo Messerschmidt (Ausdauer)

 

Die Entscheidungen:

Freitag, 8. August: Teamsprint w und m, Ma-Verfolgung m, Scratch w

Samstag, 9. August: Ma-Verfolgung w, Einerverfolgung m, 500-Zeitfahren w, Keirin m, Scratch m

Sonntag, 10. August: 1000-m-Zeitfahren m, Einerverfolgung w, Punktefahren m

Montag, 11. August: Sprint w, Punktefahren w, Omnium m

Dienstag, 12. August: Omnium w, Sprint m, Keirin w, Madison m

 

 

Steher-DM in Leipzig

Am 8. und 9. August kämpft Deutschlands Steher-Elite auf der Radrennbahn von Leipzig um den deutschen Meistertitel. Die Vorläufe werden bereits am Freitagabend ausgetragen (ab 18.00 Uhr) und gehen über 40 km. Die Finalläufe beginnen am Samstag um 15.00 Uhr (kleines Finale). Die Jagd um den Titel startet um 16.15 Uhr. Der Titelverteidiger,  Florian Fernow aus Berlin, ist erst vor wenigen Tagen zurückgetreten und hat für Leipzig ebenso wenig gemeldet wie der Thüringer Marcel Barth. So dürfte der Weg frei sein für den letztjährigen DM-Dritten Robert Retschke aus Stolberg.

 

 

 

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