Antonia Niedermaier ist U23-Weltmeisterin im Zeitfahren

Antonia Niedermaier (Foto) hat für den nächsten WM-Sieg für den BDR gesorgt. Die 20-Jährige gewann im 36,2 km langen Einzelzeitfahren von Stirling die Wertung in der Kategorie U23 und damit die Goldmedaille: In der Gesamtwertung von Elite und U23 belegte sie einen starken elften Platz im Feld der weltbesten Zeitfahrerinnen und war damit beste Nachwuchsfahrerin der Altersklasse unter 23.

„Das bedeutet mir unglaublich viel, bei dieser WM ganz oben auf dem Treppchen zu stehen. Noch vor drei, vier Wochen, nach dem Sturz beim Giro hätte ich nicht gedacht, dass ich so schnell zurückkommen könnte, aber es hat dann doch alles geklappt. Ich bin umso glücklicher, dass ich heute hier stehen kann. Man durfte bei diesem Zeitfahren nicht überpacen, ich habe mir für die zweite Hälfte noch was übrig gelassen“, sagte die 20-Jährige nach ihrem WM-Erfolg.

Die deutsche U23-Meisterin Antonia Niedermaier teilte sich die technisch sehr anspruchsvolle Strecke gut ein, sparte sich noch ein paar Körner für das ansteigende Finish auf und fuhr in 49:27 Minuten durchs Ziel.

Die deutsche Elitemeisterin Mieke Kröger (Human Powered Health)  belegte mit einem Rückstand von 3:07 Minuten auf die neue Weltmeisterin der Eliteklasse, Chloe Dygert, einen guten 18.Platz.

Niedermaier, die schon als Juniorin Erfolge feierte und vor zwei Jahren in Belgien WM-Dritte im Zeitfahren der Juniorinnen war, hat sich in diesem Jahr trotz ihrer erst 20 Jahre bereits in der Eliteklasse etabliert. Die Fahrerin von Canyon SRAM feierte im Juli einen Etappensieg im Giro d`Italia, stürzte aber einen Tag später und musste den Giro vorzeitig aufgeben. Von den Sturzverletzungen hat sie sich glücklicherweise schnell wieder erholt und konnte das Training rechtzeitig vor der WM wieder aufnehmen.

Neue Weltmeisterin der Eliteklasse wurde die US-Amerikanerin Chloe Dygert, die 2020 bei der WM schwer gestürzt -und seitdem nicht mehr in einem WM-Zeitfahren gestartet war. Sie siegte in der Fahrzeit von 46:59:80 Minuten mit sechs Sekunden Vorsprung vor der Australierin Grace Brown und 1:13 Minuten vor der Österreicherin Christina Schweineberger, die sich die Bronzemedaille sicherte. Dygert hatte sich erst vor wenigen Tagen das WM-Trikot in der Einerverfolgung auf der Bahn erobert, wo sie Titelverteidigerin Franziska Brauße auf den Silberrang verwies.

     
Starker Zeitfahr-Nachwuchs

Mit zwei Top-Ten-Platzierungen konnten am Vormittag die deutschen Juniorinnen im Zeitfahren überzeugen. Hannah Kunz (VfR Baumholder 1886 /+ 50 Sekunden) belegte Rang sechs, Teamkollegin Pia Grünewald (RSV Irschenberg) fuhr auf den siebten Platz (+52 Sekunden).

Die 13,6 km lange Strecke mit der Kopfsteinpflaster-Steigung im Finale kam den Nachwuchssportlerinnen entgegen.  „Sie sind beide technisch sehr sauber gefahren. Man hat gemerkt, dass wir uns vorher mit der Strecke sehr auseinandergesetzt haben. Sie sind auf hohem Niveau gefahren,“ urteilte Bundestrainer Lucas Schädlich.

Neue Weltmeisterin wurde die Australierin Felicity Wilson-Haffenden, die erst seit zwei Jahren Radsport betreibt. Sie siegte in 19:31 Minuten und war 16,5 Sekunden schneller als die Britin Isabel Scharp und 29 Sekunden besser als Federica Venturelli aus Italien.

Morgen werden die Medaillen im Zeitfahren der männlichen Junioren und der Elite Männer vergeben, die ebenfalls 36,2 km unter die Räder nehmen müssen.

 

Zweimal Gold für Paracycler

Als der Vize-Weltmeister Graham Finlay aus Großbritannien über die Ziellinie gefahren ist und die Zeit des Führenden Matthias Schindler um 1,98 Sekunden verpasst hatte, da schrie der Deutsche den Jubel heraus: Schindler (C3) ist bei der Para Radsport-WM im schottischen Dumfries Weltmeister im Zeitfahren geworden. Damit hat sich der 41-Jährige einen lang gehegten Traum erfüllt. Maike Hausberger (C2) profitierte von der Panne einer Konkurrentin und bleibt Zeitfahr-Weltmeisterin. Ausnahmeathlet Michael Teuber (C1) überzeugte zudem und gewann Silber.

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