Tom Pidcock, der auch als Straßenfahrer im Team Ineos-Grenadiers erfolgreich ist, setzte sich in der dritten von insgesamt sechs Runden ab und fuhr einem ungefährdeten Solosieg entgegen. Dahinter fuhren Weltmeister Nino Schurter (Schweiz) und der Rumäne Vlad Dascalu auf die Plätze.
Ein gutes Rennen fuhr auch David List (Lexware MTB Team), der sein erstes Rennen in der Eliteklasse bestritt, aus der sechsten Startreihe losfahren musse und am Ende 22 wurde.
Nach einem sehr schnellen Start konnte Luca Schwarzbauer, am Freitag im Short Track Vierter, das hohe Tempo nicht mitgehen und fiel zurück, belegte im Ziel Platz 25.
Nach ihrem Erfolg am Freitag im Short Track feierte die Australierin Rebecca McConnell einen Start-Ziel-Sieg im Cross Country Rennen der Frauen. Mc Connell setzte sich direkt nach dem Start an die Spitze. Nur Jenny Rissveds (Schweden) blieb am Hinterrad und konnte die Australierin in dem fünf Runden dauernden Rennen zwischenzeitlich auch mal auf Rang zwei verweisen. Doch im Ziel lag McConnell mit 48 Sekunden Vorsprung klar vor Rissveds. Dritte wurde Mona Mitterwallner aus Österreich.
Die deutschen Frauen haben sich gut geschlagen. Ronja Eibl war als 20. beste deutsche Fahrerin. Die Lokalmatadorin, die nach einem Sturz im Winter mit Rückenproblemen zu kämpfen hat, fuhr sich von Runde zu Runde weiter nach vorn. Auf den weiteren Plätzen landeten Nadine Rieder (24.), Lia Schrievers (25.), Leonie Daubermann (28.) und Nina Benz (31.)
„Die Top-Ergebnisse haben in der Eliteklasse gefehlt, aber für das erste Rennen (Anmerkung: Beim Weltcup Auftakt in Brasilien waren nur wenige deutsche Fahrer am Start) war es ein gutes Abschneiden. Aber natürlich wollen wir mehr“, zog Bundestrainer Peter Schaupp ein erstes Fazit. „Luca (Schwarzbauer) hat es gleich nach dem Start mal probiert, aber da war schon klar, dass er das nicht ins Ziel bringt. Begeistert war ich, dass fast alle Frauen zwischen Platz 20 und 30 ins Ziel gefahren sind. Das zeigt, dass wir uns da in der Breite sehr gut entwickeln“, so Schaupp, der besonders Lia Schrievers hervorhob, die 25. wurde und noch nicht zum BDR-Kader gehört.
Im Cross Country Rennen der U23 Männer schaffte es kein deutscher Fahrer unter die besten 20. Bei den Männern siegte der Chilene Martin Vidaurre; Tobias König war bester BDR-Fahrer auf Platz 39. Bei den Frauen hatte die Französin Line Burquier die Nase vorn. Erfreulich das Ergebnis der deutschen Fahrerinnen: Finja Lipp (Ghost Factory Racing) wurde Neunte, Tamara Wiedmann Zehnte, Sina van Thiel (Lexware MTB Team) Elfte, Luisa Daubermann (Trek/Vaude) Zwölfte und Alexa Fuchs (SV Reudern) 26. „Der Start lief schon richtig gut. Ich bin mega gut durchgekommen. Und die Zuschauer, die einen angefeuert haben, das hat noch mal geputscht,“ freute sich Lipp über die Top-Ten-Platzierung in Albstadt.
Top-Platzierungen im Short Track
Zum Auftakt des zweiten Laufs der UCI Mountain Bike Weltcupserie ging es im schwäbischen Albstadt für die 40 schnellsten Mountainbikerinnen und Mountainbiker der Welt bereits am ersten Wettkampftag in der Short Track-Disziplin um wichtige Punkte in der Weltcupwertung. Erstmalig nach drei Jahren kehrten dabei wieder eine Vielzahl von Zuschauerinnen und Zuschauer an den Fuß des Albstädter Bullentäles zurück, um die Top-Stars auf der 1,1 Kilometer langen Runde anzufeuern.
Die Australierin Rebecca McConnell, Siegerin des Weltcupauftaktrennens in der Cross-Country-Disziplin im brasilianischen Petropolis, siegte dabei vor vor der Französin Pauline Ferrand-Prévot und der Schwedin Jenny Rissveds. Die Albstädter Lokalmatadorin Ronja Eibl (Alpecin-Fenix GSM) kam auf den neunten Platz.
„Ich hatte keinen sehr guten Start und habe dann versucht, mich Stück für Stück nach vorne zu arbeiten, indem ich an einigen guten Stellen Fahrerinnen überhole. Ich hätte vor dem Rennen nicht gedacht, so weit vorne zu landen“, sagte Eibl im Ziel.
Die beiden weiteren deutschen Starterinnen Nadine Rieder (Ghost Factory Racing) und Nina Benz (Lexware MTB Team) belegten die Plätze 26. und 27. Insbesondere die vielen engen Positionskämpfe und die dadurch erhöhte Gefahr für Stürze machte den Beiden nach eigener Aussage zu schaffen.
Den Sieg bei den Herren sicherte sich der Neuseeländer Samuel Gaze, der sich nach einer längeren Leidensgeschichte mit vielen Verletzungen besonders glücklich über seinen Erfolg zeigte. Rang zwei ging an den Franzosen Jordan Sarrou, der auf den letzten Metern noch den neunfachen Cross-Country-Weltmeister Nino Schurter übersprinten konnte.
Lange Zeit führte der Deutsche Luca Schwarzbauer (Canyon-CLLCTV) das Feld an, der sich bereits im ersten Renndrittel absetzen konnte und bis zur letzten Abfahrt vorn blieb, ehe sich die späteren Podiumsfahrer an ihm vorbeischoben und Schwarzbauer sich mit Rang vier begnügen musste.
Zunächst etwas enttäuscht über die verpasste Chance auf das erste Weltcup-Podium in seiner Karriere, konnte sich Luca Schwarzbauer nach kurzer Zeit dennoch mit dem vierten Rang anfreunden: „Ich habe in der letzten Runde ein paar kleine taktische Fehler gemacht, die mir das Podium gekostet haben. Ich hätte vielleicht nicht die Beine gehabt, um heute zu gewinnen. Für das Podest hätte es aber sicher gereicht, wenn ich vor dem Ziel die Tür für Nino und Jordan nicht aufgemacht hätte.“ Weitere deutsche Fahrer waren im Short Track der Herren nicht startberechtigt.
In der UCI Junior World Series gab es einen Schweizer Sieg durch Monique Halter, bei den Junioren triumphierte der Däne Gustav Pedersen. Erfreulich aus deutscher Sicht: Der dritte und vierte Platz von Paul Schehl (TURA Untermünkheim) bzw. Antonia Weeger (TSV Laichingen).
Paul Schehl setzte sich im Zielsprint gegen Nathan Cornillon durch. „Wir haben in der letzten Runde erst Paul Magnier abgeschüttelt und dann das Gas voll stehen lassen. Wir sind hier Rad an Rad auf die Wiese“, so Schehl über die finale Entscheidung. Im Zielsprint hatte der Lexware-Fahrer dann schlussendlich die besten Beine. Lars Gräter (TURA Untermünkheim) landete auf einem guten neunten Platz, Benjamin Krüger (TSV Niederstaufen) überquerte das Ziel als 29.
Auch Antonia Weeger war zufrieden: „Ich bin trotzdem glücklich. Zum Schluss gingen mir einfach die Kräfte aus. Ich habe am zweiten Anstieg in der vorletzten Runde leider etwas den Anschluss verloren und konnte nicht mehr ranfahren. Aber ich bin trotzdem mega happy und hier in Albstadt macht das super viel Spaß“, sagte sie. Carla Hahn (TSV Benediktbeuren Bichl) landete als Siebte ebenfalls in den Top 10 und komplettierte damit ein zufriedenstellendes deutsches Ergebnis.
Foto: Luca Schwarzbauer überzeugte schon am Freitag im Short Track. Foto: Veranstalter/Küstenbrück