Abschied von Otto Ziege
Der Berliner Radsport trauert um einen seiner Größten: Otto Ziege ist tot, verstarb im Alter von 88 Jahren am vergangenen Samstag an den Folgen einer Magenkrebs-Erkrankung.

Einen Tag zuvor hätte er mit seiner Frau Ingrid den 65. Hochzeitstag gefeiert, doch dafür war er schon zu schwach „Vor ein paar Tagen sagte er mir noch, was für ein wundervolles Leben er hatte“, sagte seine Gattin traurig.

Ziege war selbst aktiver Rennfahrer, gewann 1949 die deutsche Straßenmeisterschaft der Profis. Im Berliner Sportpalast war er später als Lokalmatador ein Publikumsmagnet bei den Sechstagerennen und trug die beliebte Schwarze Acht auf dem Rücken. In den 60ger Jahren fungierte er vier Jahre als Bundestrainer der deutschen Straßenfahrer und führte als Sportlicher Leiter die Sechstagerennen im Berliner Sportpalast und in der Dortmunder Westfalenhalle (1976-1996) erfolgreich.  1997 belebte er gemeinsam mit Heinz Seesing das Berliner Sechstagerennen im Velodrom wieder. Viele Jahre war er Präsident des Berliner Radsportverbandes und leitete das Organisationsbüro  für den Start der Tour de France in Berlin im Jahr 1987.

Otto Ziege war ein Mann der viel bewegte. Mit seinem unermüdlichen  Engagement für den Radsport und seiner Art, auf Menschen zuzugehen, hat er sich viele Freunde gemacht. Er war stets fröhlich und hilfsbereit, drängte sich niemals auf sondern war immer bescheiden. Wer bei ihm an der „Tanke“ in der Leibnizstraße vorbeischaute, für den nahm er sich immer Zeit für ein Schwätzchen.  Otto Ziege hinterlässt eine große Lücke.

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