Einen Abend der Emotionen erlebten die zahlreichen Zuschauer am ersten Meisterschaftstag in der Lübbecker Merkur Arena. Im Mittelpunkt: die fünfmalige Weltmeisterin Dr. Corinna Biethan, die Grande Dame der deutschen Kunstradszene. Das Ticket zur WM nach Malaysia verpasste die 32-Jährige, lange Zeit durch Verletzungen gehandicapt. Doch dann hielt sie sich mit ihrem siebten Einzeltitel schadlos. „Dürfen wir: Das Imperium schlägt zurück? schreiben“, so die Frage an die Frau im Meistertrikot. „Ja, wenn ihr wollt. Natürlich war die WM das Ziel, aber das ist schon ein Ausgleich.“ Übrigens auch 2016 nimmt sie den Kampf gegen die Jüngeren wieder auf. Zum Beispiel gegen Lisa Hattemer (23) und Viola Brand (20), die WM-Nominierten – und in Lübbecke als Dritte resp. Zweite auf dem Treppchen.
Bundestrainer Dieter Maute musste seine Exceldatei, die alle Punktstände der sieben Qualifikationsrunden samt Streichresultaten beinhaltet, exakt trimmen, um die Malaysia-Fahrer in der Offenen Klasse zu eruieren. Hinter den Bugner-Brüdern, erneut souveräne Meister, reichte es knapp für Stefanie Dietrich und Robert Schmidt zum „Go East“ Ende November. Silber und Bronze ging an das Comeback-Duo Luisa und Benedikt Bassmann sowie Serafin Schefold/Max Hanselmann.
Fortsetzung an Tag II. Dann stehen Radball und die letzten Kunstrad-Entscheidungen im Fokus. Schon morgens um 9 Uhr brodelte die Arena. Hallenradsportler und ihre Fans sind auch Frühaufsteher.