Vogel: „Berlin ist ein gutes Pflaster“

20 Jahre nach der Eröffnung des Velodroms in der Landsberger Allee wird vom 19. bis 22. Oktober zum zweiten Mal nach 1997 eine Bahnradsport-Europameisterschaft auf der 250-Meter-Holzbahn ausgetragen. An den vier Finaltagen fallen 23 Entscheidungen, darunter auch im Steher-Rennen.

„Das letzte große internationale Bahnradsportereignis in Deutschland fand 2003 mit der Bahn-Weltmeisterschaft in Stuttgart statt. Wir hatten uns bereits vor einigen Jahren um die WM – beworben, leider hat es damals nicht geklappt. Nun hat der BDR den Zuschlag vom europäischen (UEC) und internationalen (UCI) Radsportverband für eine Serie von international hochkarätigen Bahnrennen bekommen. In diesem Jahr beginnen wir mit der EM. Im Jahr 2018 werden wir im Dezember einen Weltcup ausrichten und 2020 haben wir von der UCI den Zuschlag für die Weltmeisterschaft bekommen“, sagte Rudolf Scharping, Präsident des Bund Deutscher Radfahrer (BDR), am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Berlin. „Dass wir diese Highlights im Berliner Velodrom ausrichten, hängt natürlich auch mit der Sportmetropole Berlin zusammen. Hier haben wir einen Partner, der Sportveranstaltungen fördert und wo haben wir sonst so eine tolle Radsporthalle in Deutschland.“

In den nächsten Wochen wird der Belag der 250-Meter-Piste im Velodrom komplett erneuert. Hierzu stellt die Senatsverwaltung für Inneres und Sport bis zu 1,6 Millionen Euro bereit. Die Bauplanung und Projektkoordination werden von der Velomax Berlin Hallenbetriebs GmbH vorgenommen. Zudem wird die Radrennbahn den aktuellen Sicherheitsstandards des Radsport-Weltverbandes UCI angepasst. Die Bauarbeiten haben am Dienstag begonnen. Die Ausführung wird von der Firma SportBAU Schürmann GmbH aus Münster koordiniert. „Wir freuen uns auf die Aufgabe“, sagte Firmenchef Ralph Schürmann (63 Jahre), dessen Architekten-Familie in inzwischen dritter Generation weltweit fast 150 Radrennbahnen geplant und installiert hat. „Schließlich ist die Bahn im Velodrom ja eines unserer ,Babies’ (Nr. 111). Übrigens eine von
sieben Bahnen, die wir seit 1931 für Berlin bauen durften.“

Der BDR als Ausrichter der Titelkämpfe erwartet rund 300 Sportler aus 30 Mitgliedsverbänden des europäischen Verbandes UEC in Berlin, darunter neben den deutschen Spitzenfahrerinnen und –fahrern wie Kristina Vogel (Erfurt), Miriam Welte (Kaiserslautern) oder Maximilian Levy (Cottbus) zahlreiche Top-Athletinnen und –Athleten aus den auf der Bahn führenden Nationen wie Großbritannien, Frankreich, Niederlande, Russland oder Italien. „Die Bahn-EM ist im nacholympischen Jahr ein Gradmesser für alle Athleten, hier können sie sich mit der internationalen Konkurrenz messen und den Leistungsstand überprüfen“, freut sich Scharping auf hochkarätige Wettkämpfe.

Besonders erwartungsfroh blickt Kristina Vogel,  Olympiasiegerin 2012 und 2016 und neunfache Weltmeisterin, auf die Titelkämpfe. „Eine Heim-EM gibt es nicht so oft. Da möchte ich mich und den Bahnradsport top präsentieren“, kündigte sie an. Nach Siegen im Sprint (2013 Apeldoorn) und im Keirin (2014 Guadeloupe) fehlt noch die EM-Goldmedaille im Teamsprint in der Medaillensammlung der Ausnahme-Sprinterin. Vogel: „Berlin wäre ein gutes Pflaster, um meine Sammlung zu komplettieren und den fehlenden Titel zu holen.“

BDR-Sponsoren
BDR-Förderer