Meisterschaften und WM-Qualifikationen

MTB-Olympiasiegerin Sabine Spitz hat sich mit einer Bronzemedaille von der deutschen Wettkampf-Bühne verabschiedet. Bei der Marathon-DM in den Daun in der Eifel belegte sie hinter Janine Schneider und Nadine Rieder Platz drei. In Genthin verteidigte das Herrmann Radteam seinen Titel im Mannschaftszeitfahren erfolgreich.

„Der letzte Anstieg war noch mal knackig, da ist mir Nadine weg gefahren“, kommentiert Spitz. „Es war hart zum Ende hin, aber ich bin zufrieden mit Platz drei. Janine und Nadine haben verdient Gold und Silber gewonnen, Bronze ist für mich zum Abschluss okay.“ Es war die 28. DM-Medaille in der Karriere von Sabine Spitz.

Janine Schneider aus Lottstetten wurde nach 100,5 Kilometern in Daun zum ersten Mal deutsche Marathon-Meisterin. 15 Kilometer vor dem Ziel suchte Janine Schneider die Entscheidung.  „Es war ja noch ein Stück bis ins Ziel, aber ich dachte, ich versuche es jetzt einfach“, so Schneider. Die 24-Jährige und damit Jüngste unter den Top-Fahrerinnen fuhr eine so große Lücke heraus, dass auch das Teamwork von Nadine Rieder und Sabine Spitz in einer Flachpassage nicht mehr half  und sie den Titel holte.

„Ich habe gemerkt, dass heute ein guter Tag ist und versucht das Beste rauszuholen. Dass es so eine Punktlandung wird und ich den Meisterttel hole, das ist natürlich super. In den vergangenen Jahren hat es bei der DM nie so geklappt, deshalb spüre ich eine riesen Freude. Aber so richtig begriffen habe ich es noch nicht“, kommentierte Schneider ihren Erfolg.

Auf dem letzten Kilometer ging es für Nadine Rieder und Sabine Spitz um Silber und Bronze. „Als es in den Zielanstieg ging, habe ich gemerkt, dass ich stärker bin und so konnte ich ohne Zielsprint Zweit werden. Das Rennen lief super, ich habe mich von Beginn an stark gefühlt“, erklärte Rieder.

Bei den Männern siegte der Wahl-Freiburger Sascha Weber vor Titelverteidiger Julian Schelb und Simon Stiebjahn.

Wie von manchen erwartet oder auch befürchtet, bot die Strecke in Daun mit wenig technischen Passagen und zu kurzen Anstiegen den Favoriten kaum Möglichkeiten für aussichtsreiche Attacken. Nur Sascha Weber konnte sich etwa 20 Kilometer vor dem Ziel mal lösen, wurde aber wieder eingeholt und es kam sogar zum Sprint, den Weber knapp gewinnen konnte.

„Ich bin happy“, freute sich Sascha Weber, „nach diesem Jahr habe ich mir das verdient.“ In der ersten Saisonhälfte hatte der Saarländer immer wieder starke Rennen gezeigt und Erfolge gefeiert.

Für den 31-Jährigen, der aus St. Wendel stammt, war es nach zwei U23-Meisterschaften im Cyclo-Cross der erste Titel in der Elite überhaupt. „Julian hat lange gewartet und dann ordentlich Gas gegeben. Aber ich denke, ich war heute der Stärkste“, meinte Weber.

 

Herrmann Radteam verteidigt Titel

Einen Zeitfahr-Marathon gab es 28. beim Spee-Cup in Genthin, der mehrere Mannschaft- und Paarzeitfahren gewohnt routiniert und mit reibungsloser Organisation durchführte. „In Genthin finden wir stets optimale Bedingungen vor“, lobte BDR-Vize-Präsident Günter Schabel die Veranstaltung, die der Genthiner RC 66 bereits zum 28. Mal durchführte.

Das 6er Mannschaftszeitfahren der Männer war zum einen Meisterschaftskampf, zum anderen Wertungsrennen zur Müller – die lila Logistik Rad-Bundesliga und entsprechend heiß umkämpft. Das Radteam Herrmann legte die 50 Kilometer in der Bestzeit von 52:16:54 Minuten zurück und verteidigte damit seinen Titel aus dem Vorjahr erfolgreich. In der Besetzung Christopher Hatz, Florian Obersteiner, Miguel Heidemann, Florenz Knauer, Leon Echtermann und Lennart Jung fuhren die Sechs 14 Sekunden schneller als das Lotto Kern Haus Team aus Koblenz, das wie schon 2018 den zweiten Platz belegte. Dritte, mit 32 Sekunden Rückstand, wurde Heizomat rad-net.de, die ebenfalls 2018 den dritten Rang belegten.

In der Gesamtwertung der Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga bleibt das Thüringer Team P&S Metalltechnik vorn, in der Einzelwertung aber schob sich Jonas Rutsch (Lotto Kern Haus) punktgleich mit dem bisherigen Leader John Mandrysch (P&S Metalltechnik) auf Platz 1.

Bei den Junioren, die nur um Bundesliga-Punkte und nicht um einen DM-Titel stritten, musste sich das erfolgsverwöhnte bayrische Team Auto Eder mit Platz zwei begnügen. Sieger wurde das OSE Team NRW, das elf Sekunden schneller als die Bayern unterwegs war. In der Gesamtwertung konnte Marco Brenner trotz Abwesenheit seine Führung verteidigen. Er liegt mit 1184 Punkten uneinholbar an der Spitze vor Teamkollege Linus Roser (874). Auch in der Teamwertung behauptete Auto Eder die Führung.

Im 40 km langen 4er Mannschaftsfahren der Frauen setzte sich die RSG Placeworkers mit 26 Sekunden Vorsprung vor maxx Solar Lindig durch, die aber weiterhin die Bundesliga anführen. Auch Carolin Schiff verteidigte in der Einzelwertung das Leadertrikot.
Bei den Juniorinnen verteidigte Paula Leonhardt ihre Führung in der Bundesliga. Tagessiegerin Anna-Helene Zdun, die im 20 km langen Paarzeitfahren zusammen mit Lucy Mayrhofer siegte, konnte sich aber auf den zweiten Gesamtrang verbessern.

Die  Sieger von Genthin
Deutsche Meister

6er Mannschaftszeitfahren Männer: Herrmann Radteam (Christopher Hatz/Florian Obersteiner/Miguel Heidemann/Florenz Knauer/Leon Echtermann/Lennart Jung)
4er Mannschaftsfahren U15m:  LV Brandenburg (Jonas Reibsch/Richard Leu/Paul Fietzke/Jan Herrchen)
4er Mannschaftsfahren U17m:  LV Brandenburg (Nicolas Zippan/Philip Unterberger/Malte Maschke/Nik Zielke)
Paarzeitfahren U17 weiblich:  LV Berlin (Fabienne Jährig/Elena Jährig) (keine DM)
Paarzeitfahren U15 weiblich: LV Bayern I (Magdalena Fuchs/Laura Kastenhuber)

Bundesliga:
4er Mannschaftszeitfahren Frauen:  RSG Placeworkers (Anna Giesen/Sam Sandten/Helena Bieber/Adelheid Schütz)

4er Mannschaftszeitfahren Junioren: OSE Team NRW (Michel Heßmann/Juri Kullmann/Tim Torn Teutenberg/Ole Theiler)

Paarzeitfahren Juniorinnen: Baden-Württemberg/Juniorinnen Team Maxx-Solar-Lindig (Anna-Helene Zdun/Lucy Mayrhofer)

 

Neue Weltrekorde

Bei den ersten German Masters im Kunstradfahren, die als Qualifikation für die Weltmeisterschaften im Dezember in der Schweiz dient, gab es gleich drei Weltrekorde: Der 3-fache Weltmeister Lukas Kohl (Kirchehrenbach), der erstvor einer Woche den Weltrekord auf 209,22 erhöhte, schraubte die Bestmarke mit dem 8-fach gezeigten Drehsprung in der Vorrunde auf 211,15 Punkte. Und im Finale zeigte Kohl den 10-fachen Drehsprungm kam auf 213,05 Punkte und verbesserte damit seinen eigenen Rekord erneut.  „Das bedeutet, dass ich mehr ausgefahren bin als ich aufgestellt hatte“, so der Kommentar von Kohl. Und im Einer der Frauen verbesserte  Milena Slupina (Bernlohe)  den Weltrekord auf 195,35 Punkte. „Das war heute eine hervorragende Veranstaltung“, sagte Bundestrainer Dieter Maute. „Ich habe grandiose Leistungen mit zwei Weltrekorden gesehen. Das war ein guter Auftakt in die Saison, bei der Sicherlich die Leistungen noch steigen werden. Es wird eine spannende WM-Qualifikation.“

 

Foto: Sabine Spitz.               BDR (im Rahmen dieser Berichterstattung frei)

 

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