Auf der Jahreshauptversammlung des BDR am Samstag in Regensburg sprachen ihm die Delegierten der 17 Landesverbände das Vertrauen aus. „Ich freue mich auf mein neues Amt, danke der Versammlung für das Vertrauen und werde nun versuchen, die öffentliche Wahrnehmung des BDR zu stärken und bei der Akquise von Sponsoren behilflich zu sein“, nennt Wüst die wichtigsten Ziele seiner künftigen Aufgabe.
In seiner aktiven Karriere gewann der Sprinter aus Köln mehr als 100 Rennen, darunter 14 Etappen bei den großen Rundfahrten Tour de France, Giro d’Italia und Vuelta a España. Vier Wochen nach seinem Etappensieg bei der Tour de France im Jahr 2000 musste er nach einem schweren Sturz, bei dem er sein rechtes Auge verlor, seine Karriere beenden.
Nach seiner Laufbahn arbeitete Wüst als Radsport-Experte bei der ARD, und als Pressesprecher der Radteams Coast und Wiesenhof. Er ist Buchautor und betreibt in seinem Haus auf Mallorca Radsportseminare und Trainingslager. Marcel Wüst hat zwei Söhne.
Wüst ist ein Macher, einer der auch den Mut hat, neue Wege zu gehen. Von ihm erhofft man sich neue Impulse im BDR. „Ich würde mir wünschen, dass es auch dem vom Verband getragenen Radsport besser geht. Der Radsport gehört zum Alltag. Uns muss es gelingen, die Vereine zu stärken, um radsportbegeisterte Menschen für diese Vereine zu gewinnen,“ sagt Wüst, dem besonders die Nachwuchsarbeit am Herzen liegt. „Hier möchte ich gern etwas zurückgeben und Firmen dafür begeistern, den Radsport gezielt zu fördern, so wie das Müller – Die lila Logistik bereits mit der Bundesliga und den Jugend-Sichtungsrennen tut,“ setzt sich der gebürtige Kölner klare Ziele.
Er will das Image des Verbandes auffrischen, weg von den verkrusteten Ansichten, dass Verbandsarbeit „etwas für alte Männer“ sei. „Ich bin Unternehmer, möchte meine unternehmerische Energie in den Radsport einbringen und den Begriff des Ehrenamtes aufpolieren. Vielleicht finden sich dann ja Nachahmer,“ sagt Wüst und stellt klar, dass er niemand ist, der „leere Wahlversprechen“ macht.